Kopfhautekzeme
Bei stark juckenden Ausschlägen auf der Kopfhaut handelt es sich höchstwahrscheinlich um ein Ekzem und in jedem Fall um eine Entzündung. Also: allergisches oder atopisches Ekzem? Wenn nur die Kopfhaut betroffen ist, muss es sich um eine Allergie handeln (und damit um ein allergisches Ekzem, das als Kontaktekzem bezeichnet wird). Seien Sie dennoch vorsichtig, denn Läuse können auch für eine juckende Kopfhaut verantwortlich sein...
Das allergische Kopfhautekzem
Wenn das Ekzem nur auf dem Kopf auftritt, sind die roten, juckenden Flecken eine allergischen Reaktion.
Bei den Symptomen eines Ekzems handelt es sich übrigens nicht nur um die berühmten roten Flecken, die auf der Kopfhaut kaum sichtbar sind. Auch nässende und verkrustete Stellen gehören zum Krankheitsbild eines akuten Ekzems. Manchmal sind es auch nur „Schuppen“, aber immer begleitet von einem starken Juckreiz.
Die Ursache herausfinden
In diesem Fall sind die häufigsten Verursacher Haarpflegeprodukte:
- Haarfärbemittel (Paraphenylendiamin)
- Bleichmittel (Ammoniumpersulfat)
- Dauerwellen (Ammoniumthiosulfat)
- Shampoos (Schaumbildner: Cocamidopropylbetain)
- etc.
Es können auch andere Stoffe ausschlaggebend sein, z.B. wenn Nagellack beim Kratzen der Kopfhaut mit ihr in Berührung kommt. Eine Allergie kann ebenso als Folge eines indirekten Kontakts auftreten (Allergen, das durch die Luft getragen wird, durch eine Hand, die eine andere Stelle des Körpers berührt usw.).
Es kann auch sein, dass Sie das gleiche Shampoo Dutzende Male benutzt haben und plötzlich allergisch darauf reagieren. Die Schuld liegt also nicht unbedingt bei Ihren neuen Produkten!
Und dann?
Wenn Sie den Schuldigen z.B. ein Haarfärbemittel, ausfindig gemacht haben, müssen Sie künftig nur auf jene Haarfärbemittel verzichten, die das gleiche Allergen enthalten, um weitere allergische Reaktionen zu vermeiden. Ein und dasselbe Allergen kann jedoch in verschiedenen Produkten enthalten sein. Es ist daher nicht einfach, es richtig zu vermeiden! Ein Besuch bei einem Dermato- und Allergologen hilft Ihnen, es ausfindig zu machen und zu vermeiden. Dort erwarten Sie zahlreiche Fragen zu Ihren Gewohnheiten und allergologische Tests (Patch-Tests).
Welches Shampoo sollte man bei einem Kopfhautekzem verwenden?
Bei einem allergischen Ekzem
Sie sollten sich von Shampoos fernhalten, die das ermittelte Allergen enthalten. Dazu kann Ihnen der Dermato- und Allergologe geeignete Shampoos empfehlen.
Außerdem müssen Sie selbst achtsam bleiben. Wenn Sie zum Beispiel gegen ein Konservierungsmittel wie Methylisothiazolinon allergisch sind, sollten Sie vor dem Kauf prüfen, ob dieser komplizierte Name nicht in der Liste der Inhaltsstoffe auf dem Etikett des Shampoos steht.
Bei einem atopischen Ekzem
Wenn das Ekzem auch an anderen Körperstellen auftritt, ist es möglich, dass es sich um ein atopisches Ekzem handelt. Die Kopfhaut ist jedoch eine untypische Stelle für ein atopisches Ekzem: Sie sollten überprüfen, ob es sich nicht doch um ein allergisches Ekzem handelt...
Generell ist es besser, auf Produkte mit möglichst wenigen Inhaltsstoffen zurückzugreifen, um das Risiko einer Verschlimmerung oder einer Doppelbelastung des atopischen Ekzems zusätzlich eines Kontaktekzems zu minimieren. Auch bei Shampoos ist es klug, solche zu vermeiden, die Duftstoffe oder ätherische Öle enthalten, da diese ein Allergierisiko bergen. Bio- oder Naturprodukte sind in dieser Hinsicht also keine Garantie.
Seborrhoische Dermatitis ist kein Ekzem
Bei Säuglingen handelt es sich um den berühmten „Milchschorf“, bei Erwachsenen spricht man auch von seborrhoischer Dermatitis. Bei diesen Ausschlägen, die oft weiße oder gelbe „Schuppen“ auf dem Kopf verursachen, handelt es sich nicht um ein Ekzem. Stattdessen ist seborrhoischer Dermatitis eine Entzündung, die auch jucken kann. Allerdings ist ein Pilz dafür mitverantwortlich und nicht eine allergische Reaktion. Die Bezeichnung "seborrhoisches Ekzem" ist daher nicht zutreffend.